Leo

Hallo ich bin Leo (als Kurzform von Leonardo da Vinci, aber so nennt mich niemand. Meine Menschen haben die eigentümliche Angewohnheit ihre Katzen nach berühmten Malern zu benennen, dabei habe ich noch beide Ohren!).

Ich wurde im Juni 1997 auf einem Bauernhof in Belgien geboren (angeblich als Schottische Langhaarkatze, was ihr seht ist also viel mehr Fell als Speck!) und von mitleidigen Touristen zusammen mit meinem beiden Geschwistern nach Deutschland gebracht und bei KIN abgegeben. Von dort bin ich dann als Alleinherrscher in meine neue Familie gekommen. Aber ich bin gnädig und die Menschen dürfen auch im Haus leben.

Mittlerweile habe ich die Kinderstube und die Pubertät gut hinter mich gebracht und bin durch meinen vielen Outdoor-Sport ein ziemlich stattlicher Kater geworden. Mein Revier muss ich zwar manchmal gegen meine kätzischen Nachbarn verteidigen, aber meistens bin ich Herr meines Gartens. Im Winter verbringe ich viel Zeit im warmen Haus, unter dem Wohnzimmertisch ist es besonders gemütlich, wenn meine Familie um mich herum sitzt. Meine Mama schimpft dann immer etwas mit mir, weil sie meint, ich werde in dieser Jahreszeit zu dick! ,Dabei kommt der nächste Sommer doch bestimmt. Wenn es Frühling wird, probe ich schon mal meine Fremdsprachen-Kenntnisse und versuche von meinem Ast im Baum aus miauenderweise die Vögel nachzuahmen (kein Scherz!). Im Sommer bin ich fast Tag und Nacht draußen unterwegs, muss aber natürlich trotzdem mehrmals täglich kontrollieren was meine Menschen so treiben. Ich liebe besonders den Grill meiner Menschen, den ich gaaanz unauffällig beobachte, obwohl mir noch nie etwas geschmeckt hat was von dort kommt. Der Herbst macht mich manchmal etwas mürrisch, muss ich mich an die Nächte im Haus doch immer erst wieder gewöhnen. Aber wenn ich mich dann lautstark bei meinen Menschen über das schlechte Wetter beschwere, muntern sie mich auch immer schnell wieder auf.

In der Nachbarschaft bin ich (auch wegen meines roten Fells) sehr gut bekannt, jeder kennt meinen Namen und weiß, wo ich wohne. An einem der Häuser kann ich mich auch melden, wenn bei mir mal keiner aufmacht. Dann kommen diese Menschen mit und schließen mir die Tür auf (Katzenklappen kenne ich nicht). Wenn meine Menschen mal wieder ihr Wohnmobil gepackt haben und ich sie ein paar Tage nicht zu sehen bekomme, kommen diese anderen Menschen sogar von sich aus vorbei und geben mir Futter. Das Beste ist aber natürlich, wenn meine Familie zurückkommt und ich Ihnen freudig entgegen laufen kann. Manchmal bemühe ich mich aber auch ein wenig beleidigt zu sein, als Strafe dass sie nicht da waren.

Ein typischer Tag sieht für mich so aus:

Einer meiner Futtergeber kommt verschlafen aus seinem Zimmer. Der erste Weg führt uns beide in die Küche. Ich werde selbstverständlich, wie es dem Hausherrn gebührt, als erster versorgt, während auch das Futter für die Menschen bereitgestellt wird. Vormittags bin ich dann auf mich gestellt. Wenn das Wetter gut ist, sehe ich draußen nach dem Rechten, bei schlechtem Wetter leg ich mich lieber auf die faule Haut. Nachmittags kommen meine Menschen nach Hause und werden von mir begrüßt. Wenn ich nicht lieber auf die Jagd gehe, bleibe ich in der Nähe der Menschen. Die machen die verwunderlichsten Sachen. Sitzen sie am Schreibtisch, mache ich es mir im Papierkorb gemütlich. Nehmen sie im Wohnzimmer Platz, ist mein Platz unter dem Wohnzimmertisch, in der Mitte des Geschehens. Beschließen sie den Garten umzugraben husche ich ihnen um die Beine, ich will doch nur helfen! Kommen alle auf der Terrasse zusammen, muss ich natürlich auch mein Können präsentieren! Also wird viel geklettert, gejagt und posiert. Ich habe meine Menschen sogar ein wenig dressiert: Wenn ich miaue, antworten sie mir, sowohl miauend als auch in ihrer Sprache. Sehr witzig wie gut das funktioniert! Am Abend sitzen auf jeden Fall alle beisammen, und es muss schon eine sehr schöne Katze vorbeikommen, um mich diesem Beisammensein zu entziehen.

Alles in allem, genieße ich also mein Katzendasein, wie es sich gehört!

(Vermittelt am 10.08.1997)



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